ANGST von der ANGST
Habe keine ANGST von der ANGST
Schaurige Angst kriecht durch jede Zelle meines Körpers. Star und unbeweglich.
Mein Hals fühlt sich, als drücke einer mit der Hand zu.
Meine Augen werden immer größer und größer vor Angst.
Mein Atem wird immer schneller, der Gedanke „jetzt hat die letzte Stunde geschlagen“.
Die Luft die zaghaft durch meinem Mund zur Lunge sich durchkämpf und mein Kopf wie in Zeitlupe nach links und rechts schwingt als wäre ich betrunken.
Alles vorbei …
Doch bevor die letzte Stunde mir schlägt, kommt wie aus Zauberhand ein Engel in Menschengestalt und reicht mir seine helfende Hand.
Meine helfende Hand
kann Freund, oder Feind zu Freund sein.
Unerwartet und plötzlich, nie damit gerechnet, steht er vor mir und reicht mir seine helfende Hand.
Macht Angst zu Freude. Und Hass zu Liebe.
Vertreibt meine dunklen Wolken und lasst die Sonne auf mich scheinen.
Unverständnis wird zum Verständnis, weil die Ungeduld zu Geduld wird.
Selbstzweifel werden zu Stärken aufgebaut.
Das Kind in einem geweckt und leben wie ein Kind.
Akzeptanz zu Angst erlernen und wieder die Gefühle fühlen.
Danke an alle Freunde,
Feinde die Freunde wurden
und ganz herzlichen Dank dir mein lieber Rudi.
Darf ich mich vorstellen: Ich bin das Gefühl ANGST
Ich krieche durch die Ritzen und bleibe in den Kleidern hängen, ich verflache das Atmen und verenge den Platz eines Menschen in der Welt.
Vor mir, der Angst, haben viele Menschen Angst. Dabei bin ich doch so nützlich. Vielleicht hängt mein schlechter Ruf damit zusammen, dass immer,
wenn man mich spürt, auch das UNGLÜCK präsent wird, dass ich gerade verhindern will.
Die Angst vor dem Autounfall wird begleitet von Bildern eines solchen Unfalls, obwohl ich ihn gerade verhindern möchte.
Also muss ich wohl damit leben, dass ich einen schlechten Beigeschmack verursache.
Jeder braucht mich, doch niemand liebt mich.
Manchmal werde ich geradezu dazu angestiftet, meine Bedrohlichkeit aufzublähen oder mich als fantastisch-böse Gestalt zu verkleiden.
Erwachsene engagieren mich in dieser Rolle gerne für ihre Kinder, um sie zu erziehen, bestimmte Dinge zu tun oder zu lassen.
Kein Wunder, wenn mich dann die Kinder nicht lieben und als Erwachsene meistens nur Verachtung für mich übrighaben.
Normalerweise bin ich eine umgängliche Gesellin.
Ich komme, wenn ich vonnöten bin, und gehe wieder, wenn ich meine Arbeit getan habe. Doch manchmal stecke ich fest.
Vielleicht wurde ein Mensch so existenziell von einer Bedrohung erschüttert, dass er meint, mich immer und überall zu brauchen.
Vielleicht lebt oder lebte ein Mensch in einer Umgebung, die so voll mit mir war, dass er gar nicht mehr weiß, ob ich zu ihm gehöre oder zu anderen.
Manchmal überfalle ich auch Menschen, ganz plötzlich mitten in der Nacht oder bei einer harmlosen Tätigkeit. Das mache ich dann,
wenn ich lange im Verborgenen in diesem Menschen schlummere oder eingesperrt bin und sich dann ein Türchen öffnet, durch das ich ausbrechen kann.
Auch ich, die ANGST, habe ANGST
Vor der LIEBE fürchte ich mich, sie kann mich UMBRINGEN
Quelle: Auszug aus dem Buch: Das ABC der Gefühle (Udo Baer, Gabriele Frick-Baer-Verlag Beltz)
Ein sehr spannendes Thema, so ehrlich erzählt. Finde ich gut. Ich freue mich auf viele weitere Einblicke.
Sehr cooler Text! Weiter so! 😀